Die AMAZONEN-WERKE in Hasbergen-Gaste ist die älteste Landmaschinenfabrik in Deutschland, die sich durchgängig und vollständig in Familienbesitz befindet.
Nachdem bereits drei Generationen der Dreyers vor ihm einen Stellmacherbetrieb geführt hatten, gründete Heinrich Dreyer im Mai 1883 in Hasbergen-Gaste das Unternehmen Landmaschinenfabrik H. Dreyer in Gaste bei Osnabrück.
Hier begann er zunächst mit der Serienproduktion von Getreidereinigungsmaschinen, denen er den Namen „Amazone“ gab, um sie als schön und stark zu beschreiben. Um sich nicht allein von Getreidereinigern abhängig zu machen, baute er zusätzlich Pflüge und Kultivatoren.
Die Amazonen gewannen schnell an Beliebtheit im In- und Ausland; bereits 1906 exportierte Heinrich Dreyer die erste Maschine nach Chile. Nach diesem Erfolg brachte Heinrich Dreyer bald auch den Kartoffelsortierer „Federkraft“ (1910) und den Kastendüngerstreuer „Michel“ (1915) auf den Markt.
Nachdem die 2. Generation mit Dipl.-Ing. Heinrich und Erich Dreyer Mitte der 1930er-Jahre die Leitung der Firma übernommen hatte, wurden auch Kartoffelerntemaschinen (1942), Sämaschinen (1948) und Stalldungstreuer (1959) in das Programm aufgenommen.
Nach dem frühen Tod von Heinrich Dreyer (Erich Dreyer war schon 1945 im Krieg gefallen) übernahm die 3. Generation der Dreyers, Prof. h. c. Univ. Samara R A S Dr. Dr. h. c. Heinz Dreyer (1932-2023) und Dipl.-Ing. Klaus Dreyer, 1958 die Leitung des Unternehmens. Dann wurde auch wieder die Bodenbearbeitung (1963), Pflanzenschutzspritzen 1969) und Einzelkornsämaschinen (1987) aufgenommen. Man trennte sich von Sortierern, Kartoffelrodern und Stalldungstreuern und konzentrierte sich ganz auf Maschinen für den modernen Pflanzenbau. Inzwischen setzen deren Söhne Dipl.-Ing. Dr. Justus Dreyer und Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christian Dreyer in 4. Generation die Tradition der Familie Dreyer fort.
Heute produziert das Unternehmen mit über 2.500 Mitarbeitenden an zehn Fertigungsstandorten (Hasbergen-Gaste bei Osnabrück, Hude bei Oldenburg, Leipzig, Tecklenburg-Leeden, Bramsche, Bad Windsheim, Forbach/Frankreich, Samara/Russland, Mosonmagyaróvár/Ungarn und Ibaté/Brasilien) das vielfältige Programm. Ergänzend zu den Produktionsstätten gibt es elf Vertriebsstandorte sowie ein internationales Vertriebsnetz mit Handelspartner und mehr als 70 Importeuren, sodass der Exportanteil 80 % der Geschäfte ausmacht.
Die AMAZONEN-WERKE sind Spezialisten für Düngerstreuer, Sämaschinen, aktive (Kreiselgrubber und Kreiseleggen) und passive Bodenbearbeitung (Scheibeneggen, Grubber und Pflüge), Einzelkornsämaschinen und Pflanzenschutzspritzen. Außerdem bietet AMAZONE seit Jahren leistungsfähige Geräte zur Park- und Grünflächenpflege sowie für den Winterdienst an. Im Jahr 2019 wurde das Produktprogramm noch um den Bereich Hacktechnik erweitert, der von der Firma Schmotzer Hacktechnik, einer 100-prozentigen AMAZONE Tochter, produziert wird.
Im April 2024 übernimmt AMAZONE den brasilianischen Hersteller für Düngetechnik MP Agro (Ibaté im Bundesstaat São Paulo). Eine Besonderheit der MP Agro ist, dass die Düngerstreuer aus Edelstahl gefertigt werden.