Josef Bautz errichtete schon 1869 eine Schmiede in Hübschenberg/Gemeinde Pfärrich (heute Gemeinde Amtzell – ca. 55 km von Saulgau entfernt), in der er begann, einfache Grasmäher zu entwickeln. 1906 übernahm sein Sohn, der ebenfalls Josef hieß, die Saulgauer Maschinenfabrik und vergrößerte den Umsatz und das Fertigungsprogramm ganz erheblich. Das Produktionsprogramm umfasste im Laufe der Jahre: Grasmäher, Heurechen, Gabelheuwender, Trommelwender, Trommelrechen, Sternradheumaschinen, Schubrechenwender, Kreiselheuer, Feldpressen, Feldhäcksler, Futterlader, Ladewagen, Bindemäher für Getreide und Mähdrescher. Schon früh wurde Bautz als Spezialist für Erntemaschinen angesehen. Seine Heuwender, Gras- und Getreidemäher wurden ständig verbessert und erfolgreich abgesetzt: Der Grasmäher „Attila“ wurde zwischen 1914 und 1934 über 100.000 Mal in die ganze Welt verkauft.
1935 erweiterte man das Werk um eine Fertigungsstätte in Großauheim, um die Herstellung von Schleppern zu ermöglichen. Jedoch wurde 1939 nach der Herstellung einiger Prototypen die Halle für Rüstungsproduktionen beschlagnahmt. Als Ausgleich durften in Saulgau weiter Erntemaschinen produziert werden. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg ging es mit der Schlepperproduktion nur langsam weiter, die meisten Werkshallen in Großauheim waren zerstört worden und das übrig gebliebene Gelände diente als Militärlager der Amerikaner.
In Saulgau hingegen ging es wieder aufwärts und der Erntemaschinenbau florierte. 1950 beschäftigte Bautz dort schon wieder 700 Mitarbeiter und nahm eine führende Stellung auf dem deutschen Markt ein.
Anfang der 1950er-Jahre fügte das Unternehmen die Schlepper endgültig zur Produktionspalette hinzu. Dies war keine leichte Aufgabe und bescherte dem Unternehmen Partnerschaften, die nicht erfolgreich verliefen. Die in den Anfangsjahren erfolgreiche Schlepper-Serie wurde konstant ausgebaut, bis 1957 plötzlich die Nachfrage drastisch fiel. Um verbesserte Maschinen anbieten zu können, kooperierte Bautz mit der deutschen Rheinstahl Hanomag AG und stellte kurze Zeit später ein gemeinsames Schlepperprogramm vor: Bautz bediente die Leistungsklasse bis 20 PS, während Hanomag die stärkeren Modelle anbot. 1962 zog sich Bautz allerdings aus dieser Verbindung zurück und musste damit die Schlepperproduktion aufgeben.
Der Betrieb hielt sich als Erntemaschinenfabrikant noch ein paar Jahre erfolgreich am Markt, bis 1969 die Firma Claas aus Harsewinkel sämtliche Geschäftsanteile übernahm. Claas führt bis heute die Tradition von Bautz, dem Erntemaschinenspezialisten in Saulgau fort und fertigt dort Futtererntemaschinen und Feldhäcksler.