1835 gründete Lüpke Spanjer in Leer eine Schmiede und Werkstatt für Mühlenbau, die sich schnell zu einer Großschmiederei mit 8 Schmiedefeuern entwickelte. Hier wurden in vielen Jahrzehnten die für den Windmühlenbau und deren Mahlgänge benötigten Antriebsteile entworfen und hergestellt. Schnell waren diese hochwertigen Ausführungen auch weit über die Grenzen Ostfrieslands hinaus bei den Windmüllern bekannt und begehrt. Auch die Kunstschmiederei fand bald Eingang in die Cramer Fabrik.
1879 starb Lüpke Spanjer und hinterließ ein blühendes Unternehmen. Sein Stiefsohn, Lüppo Cramer, übernahm 1859 die Firma und vergrößerte das Unternehmen durch die Fabrikation von Geldschränken. Dem Mühlenbau gab Lüppo Cramer durch besondere Konstruktionen und unter der Verwendung von englischem Stahl eine ganz neue Richtung. Nicht verwunderlich ist es daher, dass jahrzehntelang nur Cramer die Spurzapfen der Königswelle und die Spurlager so herstellen konnte, dass sie das Gewicht der oft riesigen Mühlsteine, bis zu 60 Zentner schwer, aushalten konnten.
1903 übernahm Ing. Heinrich Cramer die Firma, stellte die Geldschrankproduktion seines Vaters wieder ein und nahm dafür die Fabrikation von Lokomobilen auf. Diese, in Eigenentwicklung hergestellten Kraftmaschinen, ließen den Absatz stetig steigen und das Unternehmen zu einer festen Größe am deutschen Markt vor den Weltkriegen etablieren. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Betrieb auf Kriegsmaterial umgestellt. Nach dem Ende des Krieges musste die Lokomobil-Sparte eingestellt werden und auch die Herstellung der Großmühlen konnte nur schleppend wieder aufgenommen werden.
Die 4. Generation übernahm den Betrieb und führte es durch Erfindungen und Weiterentwicklungen der berühmten Horizontalmühle Cramers Patent zu neuem Glanz. Zu der Zeit wurde auch die Fertigung in eine serienmäßige Produktion umgewandelt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erweiterte man die Produktpalette um Landmaschinen wie Heugebläse, Hackgeräte und Kartoffellegemaschinen. Die erste vollautomatische Kartoffellegemaschine von Cramer wurde erfolgreich weltweit vertrieben.
Ende der 70er-Jahre wuchs das heute erfolgreiche Geschäftsfeld aus der Entwicklung der Schreddertechnik für die Garten- und Landschaftspflege: Häcksler, Vertikutierer, Universalsauger, Kehrmaschinen und Rasentraktoren. Mit diesem Programm konnte sich Cramer bis heute am Markt halten. Seine qualitativ hochwertigen und langlebigen Produkte werden bereits in der 6. Generation hergestellt und ständig weiterentwickelt.
Ca. 2011 wurde die Maschinenfabrik Cramer in Cramer GmbH umbenannt. Im September 2017 wurde das Unternehmen mehrheitlich an die chinesische Globe Group verkauft. Nach knapp drei Jahren stellten alle Beteiligten fest, dass es nicht gelungen ist, aus beiden Unternehmen ein homogenes, teamfähiges Unternehmen zu schaffen und der Kauf wurde rückabgewickelt. Seit dem 1. Juli 2020 ist die Firma wieder vollkommen eigenständig und in deutschem Privatbesitz.
Um eine saubere Abgrenzung zu den in Deutschland entwickelten und produzierten bisherigen Cramer Geräten zu schaffen, wurde die Marke und der Firmenname zum 01.01.2021 in Remarc geändert. Die Remarc GmbH wird, wie vorher Cramer, von den beiden Geschäftsführern Achim Peters und Andreas Bruns geführt. Die Firma ist nicht mehr im Besitz der Familie Cramer.