Gustav Drescher gründete 1875 in Höhnstedt bei Eisleben eine Klempner-Werkstatt, in der er auch Behälter für Flüssigkeiten in der Landwirtschaft herstellte. Mit der Verlegung des Unternehmens im Jahr 1889 nach Halle-Giebichstein firmierte er es um in Blechwaren-Fabrik. Er entwickelte zunehmend eigene Erzeugnisse für den Pflanzenschutz und die Unkrautbekämpfung. Mitte der 1890er-Jahre errichtete er in Büschdorf bei Halle neue Betriebsstätten für die fabrikmäßige Herstellung seiner Erzeugnisse. 1899 hatte er etwa 20 Beschäftigte und nannte sein Unternehmen Gustav Drescher Lohnverzinkerei. Die Umwandlung in eine oHG erfolgte dann 1901 und ab 1906 firmiert er wieder um in „Gustav Drescher Maschinen- und Apparatebauanstalt“. In den Folgejahren wuchs das Unternehmen stetig. 1910 hatte es bereits 70 und Ende der 1920er-Jahre schon 200 Beschäftigte. Es gehörte auf dem Gebiet „Pflanzenschutztechnik“ zu den maßgebenden Herstellern in Deutschland.
Auch beim Export seiner Produkte insbesondere nach Skandinavien, Russland, Österreich, Frankreich, Belgien, Spanien und den Balkanstaaten war das Unternehmen erfolgreich. Selbst nach dem starken Rückgang in Verbindung mit der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er-Jahre wuchs das Unternehmen und erweiterte seine Produktpalette u. a. mit Maschinen und Geräte für den Gartenbau, Tankwagen und Rübenblattwaschmaschinen und firmierte wieder um in „Landmaschinenfabrik Gustav Drescher“.
Nach dem Krieg 1945 konnte die Firma Drescher als Privatunternehmen seine Geschäfte im bescheidenen Umfang wieder aufnehmen, wobei es bis in die 1950er-Jahre vor allem Pflanzenschutztechnik auf Basis der Vorkriegserzeugnisse produzierte. Erst 1956 erfolgte eine 50-prozentige staatliche Beteiligung am Unternehmen und es wurde in eine KG umgewandelt. 1972 wurde es dann vollständig dem Volkseigentum überführt und war danach auf dem Gebiet Baumaschinen tätig.