August Gruse gründete die Maschinenfabrik für Siedler und Bauern 1869 in Schneidemühl im südlichen Teil Pommerns, einem der damals größten Kartoffelanbaugebiete Europas. Das Produktionsprogramm umfasste Dresch- und Häckselmaschinen, Göpel und Kartoffelanbaugeräten. Seine Landmaschinen vertreibt Gruse unter der Marke SUR (Sonne und Regen).
Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelt Hans-Joachim Gruse, der Enkel des Firmengründers, im Jahr 1947 in den Westen um und eröffnet eine neue Firma in Groß-Berkel im Weserbergland. Neben dem berühmten Grusestriegel produzierte das Unternehmen nun auch Messereggen, Hackgeräte und Rübenroder, zeitweise auch Düngerstreuer und Kartoffelleger. Mit seiner Ballen Fördertechnik setzt Gruse Ende der 1960er-Jahre einen neuen Meilenstein. Gruse entwickelt Fördergeräte für Stroh- und Heuballen. Es entsteht ein komplettes Programm mit stationären und fahrbaren Anlagen.Mit seinen Rübenköpfschlitten und Kartoffellegeautomaten wird Gruse europaweit bekannt. In den 1980er-Jahren beginnt Gruse die Produktion von fahrbaren Hebegeräten, vor allem Scherenhubwagen.
2005 verkaufte Ingo Gruse das Landmaschinengeschäft. Die Gruse Maschinenbau GmbH & Co. KG produziert damit ausschließlich Hebe- und Fördertechnik für Material Handling. Diesen Geschäftszweig verkauft Ingo Gruse schließlich an die Familie Kraft (Kraft Group, Rietberg), die die Produktion von Handling-Geräten für den innerbetrieblichen Transport und die Materialwirtschaft ausbaut. Gruse entwickelte sich über die Jahrzehnte vom Landmaschinenbauer zum Sondermaschinenbauunternehmen.