Nach dem Eintritt von Heinrich Lanz in den 1859 gegründeten väterlichen Betrieb in Mannheim importierte das Unternehmen landwirtschaftliche Maschinen wie Göpel, Futterschneidemaschinen und Dreschmaschinen und reparierte sie. 1878 begann Lanz mit der Herstellung der ersten Lokomobile. Später ergänzten Langstrohpressen und Selbstbindepressen das Produktionsprogramm. Unmittelbar nach Beginn der eigenen Fertigung bekam Lanz über 70 Auszeichnungen auf europäischen Ausstellungen und verkaufte über 70.000 Maschinen. Nach der Erweiterung des Sortiments um Dampfdreschmaschinen, stieg Lanz zum größten Landmaschinenfabrikanten des europäischen Kontinents auf und beschäftigte mehr als 1.000 Mitarbeiter. Ab 1887 erhielten alle Lanz Dampfdreschmaschinen Schutzvorrichtungen, um Unfälle zu vermeiden. Diese Pionierarbeit ließ das Unternehmen Ende des 19. Jahrhunderts noch weiter wachsen. Auf der Weltausstellung 1900 in Paris konnte Lanz bereits auf eine 40-jährige erfolgreiche Geschichte zurückblicken. In diesen vier Jahrzehnten wurden über 10.000 Lokomobile für Landwirtschaft und Industrie, 7.000 große und mehr als 120.000 kleine Dreschmaschinen, 180.000 Futter-Zubereitungsmaschinen, 60.000 Göpel und etwa 16.000 verschiedene andere Maschinen hergestellt.
1905 starb Heinrich Lanz und hinterließ ein Unternehmen mit fast 3.000 Mitarbeitern und den Wunsch an seinen Nachfolger, seinen Sohn Karl Lanz, die Fertigung von Straßenlokomotiven zu realisieren. Ein Wunsch, dessen Erfüllung nicht lange auf sich warten ließ. Karl Lanz führte das Unternehmen erfolgreich weiter und entwickelte immer größere und leistungsfähigere Dreschmaschinen, die bald zu den besten der Welt gehörten.
Beim 50-jährigen Firmenjubiläum von 1909 war bereits die Zahl von 4.000 Beschäftigten überschritten. Die Qualität der Lanz Lokomobilen wurde auf der nächsten Weltausstellung, 1910 in Brüssel, erneut bestätigt und mit drei Goldmedaillen ausgezeichnet.
Während des Ersten Weltkrieges verlor Lanz viele Mitarbeiter, sodass nach Kriegsende nur noch 3.800 von ehemals 5.000 Angestellten übrig waren.
Nachdem Karl Lanz 1921 starb, stellte der Ingenieur Fritz Huber einen Traktor mit Rohölmotor mit Glühkopfmotor, der erste bekannte Lanz’sche Bulldog, vor. Diesem folgte 1923 ein weiterer mit Allradantrieb und Knicklenkung, eine Maschine, die ihrer Zeit technisch um Jahrzehnte voraus war. Auch in anderen Bereichen entwickelte Lanz ständig neue Produkte: 1929 erschien die erste Dreschmaschine in Ganzstahlbauweise, 1931 folgte die Schwingkolben-Strohpresse und 1933 der erste Schleuderrad-Kartoffelroder. Ab 1934 bot Lanz Raupen-Bulldogs an.
Der Zweite Weltkrieg endete für Lanz nicht so glimpflich wie der Erste. 90 Prozent des Werks wurden zerstört. Doch auch in den Trümmern ging es weiter: Aus Ersatzteilen wurden Bulldogs zusammengebaut und bestehende Traktoren und Landmaschinen repariert.
Anfang der 1950er-Jahre entwickelte Lanz den Geräteträger Alldog mit revolutionärem System, aber schlechtem Motor. Trotz späterer Verbesserung des Motors blieb der Geräteträger erfolglos.
1953 lieferte Lanz den 150.000 Bulldog aus, ein Jahr später brachte das Unternehmen den selbstfahrenden Mähdrescher auf den Markt. Nachdem weitere 50.000 Bulldogs verkauft worden waren, veräußerte die Süddeutsche Bank ihre Aktienmehrheit von 51 % an der Heinrich Lanz AG an das US-amerikanische Unternehmen John Deere & Company, das den Standort Mannheim zu seinem europäischen Sitz ausbaute. Damit begann der langsame Abschied der Firma Lanz von der Weltbühne. Die Bulldog-Produktion in Mannheim endete 1960 mit der Einführung der John-Deere-Lanz Traktoren, die sukzessiv die gesamte Bulldog-Reihe ersetzten. Im selben Jahr wurde die Heinrich Lanz AG Mannheim in John Deere-Lanz AG und schließlich, mit der Auszahlung der letzten Lanz-Aktionäre 1967, in John Deere Werke Mannheim, Zweigniederlassung der Deere & Company umfirmiert.