Der Ingenieur August Ventzki gründete im Jahr 1882 die Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen und Werkzeuge in Graudenz. Die erste Maschine, die produziert und verkauft wurde, war ein unter den primitiven Bedingungen der noch kleinen Werkstatt erzeugter zweischariger Pflug.
Im Jahr 1898 wurde der von Ventzki erfundene Kultivator in die Produktion eingeführt und durch ein Patent geschützt. Diese Maschine, die zu Hunderttausenden produziert und verkauft wurde, festigte endgültig die Position und den Ruf des Unternehmens aus Graudenz auf dem Landmaschinenmarkt.
Nach dem Versailler Vertrag von 1920 ging Graudenz in polnisches Staatsgebiet über und aus der Fabrik wurde eine Aktiengesellschaft namens Pomorska Fabryka Maszyn. August Ventzki hielt 25 Prozent ihrer Aktien und hatte das Recht auf einen Sitz im Aufsichtsrat. Aufgrund der hohen Produktqualität und der fundierten Marktposition wurde aus der Fabrik in Grudziądz eines der führenden Werke im damaligen Europa.
1939 beschäftigte die Fabrik 1.378 Personen. Während des Krieges wurde das Unternehmen unter der Führung von Rudolf Ventzki, Sohn des Firmengründers, vorwiegend auf die Bedürfnisse der Kriegsproduktion umgestellt (ca. 70 % der Gesamtproduktion).
UNIA wurde 1948 verstaatlich als Fabrik für landwirtschaftliche Werkzeuge und setzte ihr Produktionsprofil aus der Zwischenkriegszeit fort. Sie exportierte ihre Maschinen unter anderem in die Vereinigten Staaten, China, England, Island, Venezuela, Ungarn, Syrien und viele anderen Länder. In den Export gingen vor allem Ackerfräsen, Kultivatoren, Geräte zur Saatbettbearbeitung und einige Arten von Pflügen. Ersatzteile, wie zum Beispiel Messer für Ackerfräsen und Getriebe machten einen erheblichen Teil der Exporte aus.
Im Jahr 1973 wird „UNIA” ein Unternehmen mit mehreren Standorten unter dem Namen: „Agromet – Unia” Landmaschinenfabrik und investiert im Jahr 1983 in großem Stil in die im Bezirk Mniszki in Grudziądz gelegenen Objekte für die künftige Produktion von Motorhacken und Ersatzteile für Bodenbearbeitungsgeräte. Mitte der 1980er-Jahre treten finanzielle Probleme bei der Umsetzung dieser großen Investitionen auf. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigt UNIA 2.827 Mitarbeiter.
Anfang der 1990er-Jahre schlitterten UNIA und ihre Abnehmer in die Kreditfalle. Rapid steigende Kreditzinsen machten die Fortführung der Investitionen und der Produktion unmöglich. Der für UNIA wichtige östliche Markt liegt am Boden und auch der heimische Markt bricht zusammen. Der systematische Umsatzrückgang in den Jahren 1991-95 zwingt die Fabrik 1995 zur Liquidation.
Ein privater Investor kauft im Jahr 1995 das Markenzeichen UNIA zusammen mit einem Teil der Hallen und Maschinen auf dem Werksgelände in Mniszki. Es entsteht ein neues Unternehmen namens UNIA Sp. z o.o.
Im Jahr 2002 übernimmt UNIA den Sämaschinenhersteller Rolmasz – Kraj Kutno. Das Unternehmen ist 1931 durch den Verkaufs von Fertigungslinien für Sämaschinen durch Ventzki entstanden. Man kann also sagen, dass die Produktion von Sämaschinen nach Jahren „in die Heimat zurückkehrte”.
Ein Jahr später erwirbt UNIA die Firma Agromet Brzeg, ein Hersteller von Sämaschinen und Kartoffelanbaumaschinen. Dieses Unternehmen war in den 1930er-Jahren von Ingenieuren aus Grudziądz gegründet worden.
Den größten Hersteller von Feldspritzen in Polen, die Firma Pilmet Wroclaw, übernimmt Unia im Jahr 2006. Pilmet und Agromet fusionieren und die Produktion wird nach Brzeg verlagert. Der letzte Zukauf zur UNIA-Gruppe ist die Firma Famarol Slupsk, die ebenfalls in den 1930er-Jahren aus einer von August Ventzki gegründeten Fabrik hervorging und Mähmaschinen, Pressen sowie andere Maschinen im Bereich der Futtertechnologie produziert. Somit gehören alle wichtigen Produktionszentren für landwirtschaftliche Maschinen auf polnischen Gebieten der UNIA-Gruppe an.
UNIA besteht aus 4 Fabriken in Grudziądz, Brzeg, Słupsk und Kąty Wrocławskie. Sie beschäftigt etwa 1.350 Mitarbeitende. Der Exportanteil des Unternehmens liegt bei etwa 40 Prozent.